Mittwoch, 20. Dezember 2006

Megatrend: Der demografische Wandel

Am Montag hat Radio DRS in der Sendung "Echo der Zeit" einen hoch interessanten Beitrag veröffentlicht, der die Geschichte eines rumänischen Spezialtextilproduzenten erzählt, der aufgrund der Auswanderung von 45% der Arbeitsbevölkerung Rumäniens chinesische Näherinnen engagiert und sein Unternehmen so vor dem Bankrott rettet.

HSG-Gerüchte #3

#3: Alle HSG-Absolventen denken nutzenrational und haben kein Verständnis für Ökologie und Ethik. Oder: Die HSG züchtet rücksichtslose Ausbeuter.

Hintergrund: Viele Medien betonen insbesondere dann den St. Galler Abschluss, wenn einzelne der vielen tausend Absolventen der Universität sich als schwarze Schaafe herauskristallisieren und wissentlich oder unwissentlich unethisch bzw. rücksichtlos handeln. Durch die mehrheitliche Nennung der St. Galler Universität in diesem Kontext, ensteht bei vielen Menschen der Eindruck, die HSG züchte erbarmungslose Ausbeuter.

Gegendarstellung: Sicherlich ist nicht von der Hand zu weisen, dass auch einzelne HSG-Alumni sich haben unsittliche Handlungen zu Schulde kommen lassen (Ausnahmen bestätigen die Regel), jedoch zahlt die Mehrheit ordentliche Steuern, keine Schmiergelder und bezieht alle Anspruchsgruppen des neuen St. Galler Management Modells nach Peter Ulrich und Johannes-Rüegg Stürm in ihre Überlegungen mit ein. Da das Studium an der HSG von Grund auf um dieses Managementmodell herum aufgebaut ist, wird den Studenten der darin durchwegs empfohlene "normativ-ethische" Managementansatz indoktriniert. Selbst diejenigen, die aus charakterlichen oder sonstigen Gründen kein Ethik-Verständnis aufbringen können, werden davon überzeugt, dass auch ein nutzenrationaler Ansatz langfristig eine umfassende Berücksichtigung der legitimen Ansprüche jeder durch die Handlung des Unternehmens betroffenen Anspruchsgruppe vorraussetzt. Oder nutzenrational ausgedrückt: Es lohnt sich nicht, kurzfristig/unethisch/unökologisch zu handeln.

Betonen möchte ich, dass nicht die HSG erbarmungslose Ausbeuter züchtet, sondern diese Minderheit die HSG-Ausbildung als Werkzeug missbraucht. Shareholder-Value bzw. nutzenmaximierende Ansätze wurden und werden teilweise immernoch an vielen Wirtschaftsuniversitäten dieser Welt unterrichtet. Es gab eine Zeit, in der die HSG mit der Verbreitung dieses Ansatzes erfolgreicher war als andere - aber auch die St. Galler haben die Zeichen der Zeit sehr früh erkannt und geniessen nicht umsonst ein derart hohes Ansehen ihres Produkts "Neues St. Galler Managementmodell". Auch in der Debatte um "Corporate Social Responsibility / Corporate Citizenship" und Wirtschaftsethik darf sich die HSG-Gemeinde aus Lehrenden, Absolventen und Studierenden als richtungsweisende Kraft bezeichnen.

Die neue Heimat

"Das deutsche Wort Heimat verweist auf eine Beziehung zwischen Menschen und Raum." (Wikipedia: Heimat)

Wenn man sich nun den Menschen als das allseits bekannte, selten in Frage gestellte Wesen aus Fleisch und Blut und den Raum als ein irgendwie von anderen Räumen unterscheidbares Etwas vorstellt, kann die Heimat des Menschen durchaus auch im Internet zu suchen sein. Ich habe bisher immer vermutet, dass einige Techies nur noch an der "realen" Welt teilnehmen, um ihr Leben in der "virtuellen Welt" zu ermöglichen, diese aber als Ort der Geborgenheit bzw. Heimat zu bezeichnen, finde ich krass:

Auf die Frage hin, ob das Internet eine Art "media homes", also einen Ort der Geborgenheit und des Wohlfühlens für Menschen zu schaffen vermag, antwortet Tim O'Reilly, dass es diese "homes" gibt und dass diese in Einzelfällen sogar mehr Geborgenheit schenken, als die physische Welt. (Freie Übersetzung! Siehe: "Interview with Spiegel Online")

Sonntag, 17. Dezember 2006

How Social Can It Become?

Da ich mich gerade ein wenig mit dem Konzept des semantischen Webs auseinandersetze, muss ich wieder einmal auf einen guten Artikel im SystemOne-Journal verweisen:

"How Social Can It Become?"

Es gibt noch so viele Dinge zu entdecken/lernen im Internet.

HSG-Gerüchte #2


#2: An der HSG studieren nur die Superreichen dieser Erde

Hintergrund: Viele Menschen leben heute in dem Glauben, die Freiherren, Fürsten und reichen Unternehmers- / Managersöhne würden im Aufnahmeprozess für ein Studium an der HSG besonders bevorzugt behandelt.


Wahrheit: Jeder Mensch mit schweizer Studienberechtigung muss per Hochschulgesetz zum Studium an der Universität St. Gallen zugelassen werden. Eine schweizer Studienberechtigung besitzt jeder Mensch, der eine staatlich anerkannte Matura an einer schweizer Schule erlangt hat oder als Auslandsschweizer einen äquivalenten Abschluss (Bsp: Abitur) vorweisen kann. Es existiert im Hochschulgesetz, das im normalen schweizer Gesetzgebungsverfahren erlassen wurde, eine Aufnahmebeschränkung für ausländische Studierende, die keine schweizer Matura erlangt haben. Diese müssen einen Aufnahmetest ablegen, der die kognitiven Fähigkeiten der Studieninteressierten im Hinblick auf eine Eignung für ein Studium an der HSG prüft. Die Prüflinge mit den besten Ergebnissen kommen ohne Umweg an die Universität, andere werden erst nach einem Interview zum Studium zugelassen. Mit Geld oder politischem Einfluss ist in diesem Berwerbungsprozess jedenfalls nichts zu holen. Hier geht es einzig und allein um eine ausgewiesene kognitive Eignung für ein HSG-Studium.

Facebook steht nicht zum Verkauf

... sondern ist, genau wie YouTube damals, ausschliesslich an einem Börsengang interessiert. YouTube wurde 2 Monate nach Verkündung des Desinteresses für 1.6 Mia. USD von Google gekauft. Soll das bedeuten, dass OpenBC Xing für potenzielle Käufer nicht interessant genug war und deshalb den mehr oder weniger glamourösen ersten Börsengang eines Web 2.0-Unternehmens durchführen konnte?

So richtig glaube ich noch nicht daran, dass Facebook nicht verkauft wird. Vielleicht erobern sie vorher noch durch Ankauf von StudiVZ den europäischen Markt und bauen damit ihren Wert aus. Als Lebensversicherung für die Gründer, ihre Kinder und Kindeskinder dürften die Zinsen der Verkaufssumme von Facebook aber heute schon ausreichen - ökonomische Anreize existieren also zu Genüge. Bleibt zu erfahren, wie Mark Zuckerberg emotional mit Facebook verbunden ist.

(via TechCrunch)

Samstag, 16. Dezember 2006

HSG-Gerüchte #1


#1: Die
HSG ist eine Privatuni

Hintergrund: Besonders im Süden Deutschlands ist die Meinung weit verbreitet, dass die universitäre Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften St. Gallen, nur einem erlauchten Kreis aus gut vernetzten Familien stammenden Grossbürgerskindern offen steht.

Die Wahrheit: Die Universität St. Gallen wird aus öffentlichen Mitteln finanziert und verdankt ihre Existenz u.a. der Grosszügigkeit des St. Galler Stimmvolkes, dass vor kurzem einem Aus- und Umbau der HSG für 65.000.000 CHF, finanziert aus öffentlichen Mitteln, zugestimmt hat. Jeder schweizer Maturand und überhaupt jeder Studienberechtigte dieser Welt, hat theoretisch die Möglichkeit, Student an der Universität St. Gallen zu werden.