Samstag, 28. Juli 2007

Rinder für Kinder

Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag Hinweis: Dies ist ein von trigami vermittelter bezahlter Eintrag.

Nachdem ich vor einigen Wochen das Vergnügen hatte, einen Bauern im Appenzell um einen Besuch bei seinen Kühen auf der Weide zu bitten, hat mich der Auftrag zur nachfolgenden Rezension besonders interessiert. Anlass war für mich, dass einige für einen Monat die Schweiz bereisende Singapurer unbedingt echte Kühe erleben wollten, die Masse an geschossenen Fotos bestätigte die Besonderheit des Ereignisses. Ein ähnliches Erlebnis von längerer Dauer ermöglicht die Idee Rinder für Kinder (patenrind.ch) nun der Grosstadtjugend in der Schweiz, von der auch nur ein geringer Anteil einmal den Geruch von wirklich frischer Milch wahrgenommen haben dürfte.

Auf der Website patenrind.ch ist dazu zu lesen:

Kinder bekommen dank Ihnen ein "eigenes" Patenrind. Sie dürfen beim Füttern der Kälbchen helfen, vielleicht sogar den Milchschoppen geben und die Kälbchen streicheln. So erleben die Kinder unsere Landwirtschaft von einer ihrer schönsten Seiten.
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Für aufgeschlossene Landwirtschaftsbetriebe ist Patenrind.ch
eine interessante Ergänzung des Angebots. Diese Patenschaften bringen einen schönen Batzen in die Haushaltskasse.

Zusätzliches Potenzial in der Landwirtschaft
Aufgrund letzterer Aussage halte ich die Idee für ökonomisch sinnvoll, sie ist ein erstes Beispiel dafür, wie Bauern ihre tägliche Arbeit ohne Subventionen besser kapitalisieren können. Erlebnisbauernhöfe in den Alpen soll es einige geben, dort zahlen ganze Schulklassen oder Reisegruppen dafür, einige Tage der Arbeit eines Bergbauern nachgehen zu dürfen, irgendwie verrückt :) Jetzt ist es mit einem geringen Betrag möglich, eine Patenschaft für ein Rind zu übernehmen und je nach Zeit und Lust dieses Rind zu besuchen oder von erweiterten Angeboten, wie etwa "im Stroh schlafen", etc. zu profitieren. Sinnvoll ist die Idee auch deshalb, weil nicht zuletzt die Geräusche im Transferzug des Flughafens Kloten zum Terminal E darauf schliessen lassen, dass Kühe zum Kulturgut der Schweiz gehören und dementsprechend das Verständnis und das Bewusstsein für den Umgang mit diesen Nutztieren gepflegt werden sollte.

Erlebnistourismus auf schweizerischen Bauernhöfen
Gerade auf der Trendwelle hin zur Erlebnisgesellschaft halte ich dieses Angebot für richtig positioniert. Bauernhöfe sollten nicht länger nur Landwirtschaftsbetriebe und Landschaftpfleger, sondern vielmehr Erlebnisorte eines echten Stücks schweizerischer Kultur sein. Eine gewisse Konkurrenz und Professionalisierung in diesem Bereich dürfte auch der Vielfalt des Angebots nicht schädlich sein und volkswirtschaftlich deshalb sinnvoll sein, weil gerade der Sommertourismus (insb. von Asiaten) durch solche Erlebnisse gefördert werden könnte. Bis hin zum eigene Tourismuszweig und speziellen Angeboten in Reisebüros dürfte es noch etwas dauern jede Grosse Idee beginnt einmal klein: Was zählt ist die Initiative.

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